Dienstag, 31. Juli 2012

Zu guter Letzt

... Nach zwei Monaten Abstand....

I miss: 

die Leute/ meine Freunde in Ankara - Kochen mit Gas - die Mittagssonne - die Schüler_innen - Kadri und die Jungs - Leckeres Obst, Gemüse und Kräuter - çay - das Pilav von den Schulköchinnen - Hamam - die Katzen - die Dachterasse - den Ruf des Muezzins - das türkische Essen - Freundlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft, die mir entgegengebracht wurden - die Lockerheit in meiner letzten WG - Açma, Poğaça und weiteres Gebäck - gutes Lokum -  Frühstücken und Filmabende im KET-Kolektif - frisches Lahmacun - trockenes Wetter- günstiges Taxifahren immer und überall - den Nervenkitzel beim Straße überqueren- immer wieder spannende und neue Dinge lernen - Türkisch sprechen und hören -

I don´t miss: 
Fahrradfahren eigentlich unmöglich - wenig Sportmöglichkeiten - meine gestörte erste Mitbewohnerin - hierarchische Gesellschaftsverhältnisse - Heimweh, Freunde und Family vermissen - Machismus/ das Gefühl des Nicht-Gleichberechtigt-Seins - kaum Sinn für Umweltschutz - die gepanzerten Polizistenhorden - wenig Ausgehmöglichkeiten - keine Trödelmärkte - Abhängigkeiten/ Höflichkeitsverpflichtungen - Nicht Verstehen/ Sich Nicht Verständigen Können  - chloriges Leitungswasser und schmutzige Luft - wenig Natur in der Stadt - kein Milchschaum - wenig dunkles Brot - den Umgang mit Minderheiten -     

Dienstag, 22. Mai 2012

das ende naht...

jaja...ich muss zugeben, in den letzten paar Wochen ließ meine Präsenz hier ein wenig zu wünschen übrig...
Die Abschiedszeremonien in der Schule und diverse Reiseaktivitäten beanspruchten Zeit und Energie....
nun ja...dennoch:

1. In der Türkei ist es sehr verbreitet, für Fernreisen das Verkehrsmittel "Bus" zu wählen. Es 
    gibt einige Busgesellschaften, die sich in Preis und Leistung nicht wirklich unterscheiden 
    und eine_n günstig und sogar noch ziemlich komfortabel ans Ziel bringen. Ich fahre oft mit 
    Kamilkoc und komme damit für 45 YTL (weniger als 20 Euro) von Ankara nach Istanbul (ca. 
    350 km). Die Fahrtzeit von ca. 6 1/2 Stunden wird dadurch verkürzt, dass an jedem Sitz ein 
    Minifernseher zu finden ist, mit verschiedenen Filmen, Radio und manchmal sogar 
    Internetverbindung....Ein besonderes Highlight stellen die meistens zwei Verpflegungs-        
    runden mit gratis Snacks und Getränkeauswahl dar.



2. In der Türkei werden unreife Mandeln und Pflaumen mit Salz oder pur gegessen. Zuerst 
    gewöhnungsbedürftig, aber dann ist der Geschmack gar nicht schlecht, vor allem das 
    "Sounddesign" beim Reinbeißen ist super!!



3. Die Menschen hier machen gerne Geschenke...


Kleine Auswahl der Abschiedsgeschenke von Schüler_innen und Lehrerinnen.

Montag, 23. April 2012

woche 26 - 16.04.2012

1. Es gibt einen speziellen Kinder(feier)tag in der Türkei, den 23. April. Er wurde von Mustafa 
    Kemal Atatürk ins Leben gerufen, als Geschenk an die Kinder...An diesem Tag finden  in 
    den (Grund-) Schulen diverse Aufführungen statt, ich war für eine Performance von "Mein 
    kleiner grüner Kaktus" zuständig.

Alle Schüler_innen beim obligatorischen Singen der Nationalhymne

Beflaggung aufgrund des Feiertags

Atatürks Bild und Nationalhymne, die in jedem Klassenraum zu finden sind

2. Es wird Frühling in Ankara.


3. Der Atakule-Aussichtsturm erinnert an ein landendes Ufo


Mittwoch, 18. April 2012

woche 25 - 9.04.2012

1. Es gibt Sturm mit Saharasand in Ankara- ich habe das Gefühl, es ist überall Sand/ Staub - 
    Auf dem Boden, der Computertastatur, zwischen den Fingern, in den Augen....hier mal der 
    1:1 Sichtweiten -Vergleich...





2. Nachbarn beschenken sich häufig mit kleinen Leckereien - wenn unsere eine Nachbarin 
    backt, bekommen wir häufig einen Teller hochgebracht..der gespülte Teller wird dann 
    natürlich nicht leer zurückgegeben und dann bekommen wir wieder einen gefüllten Teller 
    zurück...und hin und her...schöne Tradition...so bekommen wir immer wieder ganz 
    überraschend irgendeine leckere Kleinigkeit...und sie auch....:) (Bild folgt hoffentlich 
    bald..hab leider vergessen, eins zu machen...).


3. Es gibt hier viele Straßenstände mit Essen, natürlich überall die Simit-Verkäufer, die ihre 
    knusprig gebackenen Sesamringe unters Volk bringen.... Es finden sich aber auch Stände 
    mit anderen Backwaren oder  - oft Nachts - Stände mit Köfte (einer Art gegrillte Frikadellen) 
    oder Pilav (einem Reisgericht).  - Bild folgt ebenfalls in Kürze:)

Dienstag, 10. April 2012

woche 24 - 02.04.2012

1. Eine Sache, die ich besonders vermissen werde, ist der Besuch des Hamams, eines 
    türkischen Bades...dort wird der Körper durch Sauna und stundenlanges Übergießen mit 
    heißem Wasser erstmal so richtig schön erwärmt.....bevor die Masseurinnen ans Werk 
    gehen und den kompletten Körper mit einem Peeling Handschuh abrubbeln..unglaublich 
    wieviel "Schmutz" da abgeht....der nächste Gang besteht dann aus einer optionalen 
    Massage mit Kaffeepulver und am Ende folgt das Einseifen mit jeder Menge Seife und der 
    dazugehörigen Massage samt Knochenknacken.... Zwischen den einzelnen "Be-
    handlungen" wird sich natürlich immer wieder zu den Begleiterinnen begeben, mit heißen 
    Wasser übergossen und geklatscht und getratscht....manche Damen lassen sich sogar die 
    Haare im Hamam schneiden...:) oder singen, was durch die hohe Kuppel des Hamams 
    besonders schön klingt. - und nach ein paar Stunden im Wasserdunst: müde, aber 
    wie neugeboren!!!! 



2. Auch in Ankara gibt es fast ein Osternest:



    Ein Geschenk meiner Kollegin Emel, die Familie ihres Mannes hat mitten in Ankara eine 
    kleine Oase, "Papazın Bağı Aile Çay Bahçesi" ( http://www.papazinbagi.net/). Viele Bäume 
    und Natur finden sich hier,  aber auch ein großes Restaurant-Areal, Gewässer, Unmengen  
    an verschiedensten Vögeln sowie Hühner, deren Eier sie verkaufen oder verschenken...ich 
    wurde mit Eiern und zwei Sorten hausgemachter Marmelade (Brombeere und 
    Schneeballbeere oder Kornelkirsche) beglückt....

Samstag, 31. März 2012

woche 23 - 26.03.2012

1. Wie schon erwähnt, Mineral ("Sprudel") -wasser gibt es hier kaum, wenn ist "Soda" meist in  
    kleinen Flaschen käuflich zu erwerben.

2. In vielen Familien sind Kontakt und  Zusammenhalt sehr eng....und es ist wirklich so, dass es 
    häufig an allen möglichen Orten irgendwelche Verwandten gibt (Cousinen, Cousins, Tanten, 
    Onkel....), an die im Hilfsbedarfsfall weiterverwiesen wird...und die einem als Freund_in 
    einer_s Verwandten gerne weiterhelfen...


3. Die Müllabfuhr kommt hier jede Nacht, die Mülltüten werden vor die Wohnungstür gestellt    
    oder wie bei uns im Haus in den (von mir heißgeliebten) Müllschacht geworfen. Der 
    Hausmeister kümmert sich dann darum, dass die Müllberge nachts pünktlich auf der Straße 
    stehen.

Freitag, 23. März 2012

woche 22 - 19.03.2012

1. In der U-Bahn hier wird in der Regel nicht geredet, um die anderen Fahrgäste nicht zu 
    stören. In  Ankara mit circa 7 Millionen Einwohnern gibt es nur zwei U-Bahnlinien. Diese 
    fahren nach Mitternacht nicht mehr.
2. Es ist hier üblich,  viele Sachen nach Hause zu bestellen, etwa Essen und Getränke oder  
    Einkäufe. Daher begegnen einem auf der Straße häufig Menschen mit Essen auf Tabletts. 
    Hier in der WG wird zum Frühstück gerne "Menemen" bestellt, eine Art Rührei mit Tomate   
    und Paprika, sehr lecker. Nach Anklingeln per Handy wird das komplette Tablett mit dem 
    schmutzigen Geschirr wieder abgeholt...


3. Wenn türkische Soldaten sterben, im Krieg oder bei Anschlägen hängt ein Großteil der 
    Menschen hier die türkische Flagge ans/ aus dem Fenster. Gleiches gilt an nationalen 
    Feiertagen, derer es zahlreiche gibt.

Samstag, 17. März 2012

hej...

Hallo liebe Leute...mal wieder lange Zeit still im blog....
Nach einer Flucht vor Würfen mit Glasflaschen und einer verrückten Mitbewohnerin, fast Ersticken in einer verschimmelten Wohnung, und viel seelischer und praktischer Unterstützung von lieben Menschen hier, bin ich - nach drei Umzügen (per Taxi!!!) innerhalb von einer Woche -  mittlerweile glücklich in meinem neuen Heim für die noch verbleibende Zeit angekommen...
...das neue Zuhause heißt "yeşim", "Jade" und ist dementsprechend grün... :)
und von unserer riesigen Dachterasse hat man Aussicht über fast ganz Ankara...

 

Freitag, 16. März 2012

woche 21 - 23 - 27. 02. 2012 - 12. 03.2012

Aufgrund der Aufregung der letzten drei Wochen hier ein etwas komprimierter Beitrag mit lediglich 2 bemerkenswerten Dingen pro Woche....

  1. In der Türkei wird normalerweise Tee aus dem "çaydanlık" getrunken, der zweistöckigen   
     Teekanne. Dabei wird der Schwarztee in gewünschter Stärke aus dem Konzentrat im    
     oberen Teil und dem heißen Wasser im unteren Teil gemischt. 


2. In der Türkei wachsen Bananen, beispielsweise in Anamur...diese sind ein bisschen kleiner 
    als die importierten, aber mindestens genauso lecker und bedeutend günstiger.(Außerdem  
    sind wir natürlich für die Verwendung für regionaler Produkte, yeah !!) 



3. Manchmal schwimmen im Bosporus Delphine !!! Ich war zu langsam mit der Kamera,  
    deshalb gibts hier nur Möwen...


4.  Auch Menschen aus dem AZ (Autonomen Zentrum) in Köln waren schon in Istanbul...:)


5. Pazarbesucher_innen in Ulus haben gelegentlich die Möglichkeit, dort den Kopf eines 
    gefangenen Hais zu bestaunen.

Dienstag, 21. Februar 2012

woche 20 - 20.02.2012

1. Es ist hier üblich, dass die Leute sich unter Freunden oder teilweise auch im Job mit "Abla"  
   oder "Abi" anreden.
   Das bedeutet so viel wie "Schwester", beziehungsweise "Bruder". 
   (Genauer gesagt große/r / ältere/r Schwester/ Bruder...jüngeres Geschwister heißt "Kiz 
   kardes", bzw. "Erkek kardes"). Heute wurde ich beispielsweise im Geschäft von der  
   Verkäuferin mit "Abla" angeredet oder ich habe mitbekommen, dass der Taxifahrer mit 
   "Abi" angesprochen wurde..

2. Reis habe ich hier noch nirgendwo "einfach nur gekocht" gefunden...er wird, so wie ich es  
    erlebe, immer als Pilav zubereitet, eine Art, bei der man zuerst kleine Nudeln im Topf mit Fett  
    anröstet, dann den mehrfach gewaschenen Reis dazugibt, eine Weile mit anschwitzt und erst 
    danach mit Wasser ablöscht und kocht..Ich finde das sehr lecker...
    (Obwohl ich mich in Deutschland im türkischen Restaurant immer gefragt habe, was das für  
    komische dunkle Reiskörner im Reis sind - in Wirklichkeit sind es die angerösteten 
    Nudeln..:))

3. Es wird hier in der Regel viel und oft gegessen, Essen hat eine große Bedeutung... (und mir 
    ist es meist zuviel der Esserei...:) )

woche 19 - 13.02.2012

1. "Kolonia" - Ein Kölnisch Wasser - Verschnitt wird hier, ebenso wie feuchte Tücher,  äußerst    
    gerne und häufig verwendet, um die Hände zu erfrischen - beim Besuch zwischendurch, 
    sowie im Restaurant nach dem Essen.


2. Mineralwasser "Soda" gibt es hier üblicherweise nicht in großen Flaschen, es wird auch eher 
    selten getrunken... die Menschen hier trinken in der Regel stilles Wasser, zum Beispiel aus   
    den riesigen 20 Liter Pumpsystemen die quasi jede_r zu Hause hat.




3. Im Süden der Türkei ist es möglich, im Februar Orangen, Mandarinen und Zitronen zu 
    ernten...die riechen ziemlich toll.... 

Freitag, 10. Februar 2012

woche 18 - 06.02.2012

1. Es gibt in der Türkei eigentlich nur zweimal "Ferien", einen langen Zeitraum im Sommer 
    und zwei Wochen im Januar/ Februar zum Halbjahrsende.
2. Man kann in der Türkei im Januar/ Februar seine Füße im Meer baden. Ganz hartgesottene    
    Menschen gehen auch komplett rein. (Ich bin nicht hartgesotten :)).
3. Es gibt im Süden der Türkei Stavhelschweine!!! Ich fand leider nur einen "Stachel" in dieser 
    wunderbaren Landschaft um Faralya und Kas.
Faralya

Ölüdeniz-schönster Postkartenstrand, im Sommer vermutlich vollkommen überlaufen, aber zu dieser Zeit ganz wunderbar....


Faralya, bzw. das Kelebekler Valisi - Schmetterlingstal..dort unten haben "Hippies" und "Aussteiger" ein Dorf gegründet, welches momentan allerdings ganz verlassen war. Wir sind hinuntergeklettert..

Besagter Stachel/ Borste


Ausblick von Phellos, alte Stätte der Lykier auf Kas.

Auf dem Weg nach Phellos..

Sonntag, 29. Januar 2012

woche 17 - 30.01.2012

Merhaba!
Eine Woche Pause, da außer Landes...
Dafür hier noch ein schönes Beispiel für die lautgetreue Versschriftlichung im Türkischen...
Kleiner Tip: es handelt sich um die französische Bezeichnung für Butterkekse...... :)

Mittwoch, 25. Januar 2012

woche 16 - 23.01.2012

1. Es gibt hier viele Straßenkatzen und -hunde. Viele Menschen stellen ihnen Essensreste oder 
   Wasser hin oder sie bedienen sich an den nachts auf der Straße stehenden Müllbeuteln.


2. Mit Schneeketten wird hier oft munter weiter in Normalgeschwindigkeit gefahren...

3. Es gibt schön verpackte Ölpastellkreiden. 

Mittwoch, 18. Januar 2012

woche 15 - 16.01.2012

1. Es gibt hier Unmengen von Taxis. Die Taxifahrer haben kleine oder größere Häuschen, mit  
    Teekocher, Wasser und Fernseher, in denen sie sich beim Warten aufhalten können.

2. Es gibt hier tolle Kaugummies, etwas in den Geschmacksrichtungen Wassermelone oder 
    Granatapfel, Ananas, Guave. Oft auch dementsprechend bunt. (Mein Speicher an   
    künstlichen Farbstoffen freut sich...) 


3. Viele Wörter haben hier mehrere, zum Teil unterschiedlichste Bedeutung. (Was mir aus dem 
    Deutschen in der Menge nicht bekannt ist). Etwa "yüz" - "hundert" aber auch "Gesicht" und   
    "yüzmek" - "schwimmen" oder "sich häuten"
 

Donnerstag, 12. Januar 2012

woche 14 - 09.01.2012

jippie - endlich bin ich mal wieder ansatzweise im Zeitplan :)
  1. Das typisch türkische Brot, was hier zum Frühstück und auch sonst zum Essen gegessen wird, ist nicht das, was wir als "Pide" oder "Fladenbrot" kennen, sondern "Ekmek", was in Geschmack und Konsistenz eher dem französischen Baguette ähnelt.. 
  2. "Weihnachten" beziehungsweise das, was man damit in der Regel verbindet, sprich Baum und Nikolaus haben mittlerweile auch in der Türkei Einzug gehalten (zumindest in manchen Familien). Allerdings gibt es den Yılbaşı Ağacı und Baba Noel zum Jahreswechsel, also zu Silvester.
  3. Es gibt an den Ampeln einen Countdown, der anzeigt, wie lange man noch warten muss, beziehungsweise wie lange man noch Zeit zum Gehen hat. (Bild folgt)

Samstag, 7. Januar 2012

woche 13 - 02.01.2012

  1. Manchmal schneit es in Ankara mehr als in Deutschland...:)
  2. Die Vornamen der Menschen hier haben eine Bedeutung, "Deniz" ist zum Beispiel "das Meer" oder "Sahin" "der Bussard", "Rüzgar" "der Wind" oder "Günes" "die Sonne". Es fragen immer alle und ich ernte Erstaunen, weil mein Name nichts bedeutet...
  3. Nachnamen, die weitergegeben werden, gibt es hier erst seit circa 70 Jahren. Vorher konnte sich jede_r den Namen aussuchen, den er_sie gerne haben wollte.